Zinkleimverband – Wirkungsweise, Anwendung & Indikation
Bei den Zinkleimverbänden handelt es sich um halbstarre Kompressionsverbände. Ist eine Körperstelle verletzt, geschwollen oder muss diese vorbeugend geschützt werden, werden Bandagen dieser Art enganliegend um die Haut gewickelt. Wie der Name schon verrät, handelt es sich hier um eine elastische Mullbinde, die durch ein Gemisch aus Zinkoxid, Wasser und Bindemittel – also Zinkleim – durchtränkt ist.
Die Zinkanwendung ist in der Orthopädie, Angiologie und genauso in der Sportmedizin ein bewährtes Mittel, um eine stabilisierende Wundregeneration sicherzustellen. Doch welche Wirkung entfaltet der Zinkleimverband beim Anlegen auf die Haut genau? In diesem Blogbeitrag klären wir Sie dazu, aber auch zu den Anwendungsbereichen und Arten der zuverlässigen Heilbandage auf!
Inhalt
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Was sind Zinkleimverbände und welche Wirkung haben sie?
Der Zinkverband ist ein praktischer Kompressionsverband, welcher bei festgelegter Indikation um eine Körperregion, wie beispielsweise die Hand oder den Fuß, gewickelt wird. Es handelt sich hierbei um eine konservative Behandlungsmethode, die eine Ruhigstellung des verwundeten Körperteils zum Zweck hat. Die elastische Binde wird für diese Methode in eine Paste getränkt, die Zinkoxid, Wasser und das Bindemittel, hier oft aus Gelatine, beinhaltet. Diese besondere Kombination ermöglicht die Flexibilität beim Anlegen des Verbandes und die darauffolgende Verhärtung des Materials. Ist die Binde vom Arzt passend angelegt, kann das wie folgt auf den Patienten wirken:
- Kompressionskraft: Härtet der Verband aus, übt das Druck von außen auf das Gewebe aus, wodurch Schwellungen minimiert werden.
- Kühlung: Die nassen Binden kühlen die Haut beim Anlegen und werden von Patienten oft als angenehm empfunden. Zinkleimverbände unterstützen die abschwellende Wirkung zusätzlich.
- Stabilisation: Die gehärteten Zinkleimbandagen verhelfen dem Betroffenen zu einem stabilisierenden Halt.
- Entzündungshemmung: Besonders das in der Paste enthaltene Zink reduziert Entzündungen und Schwellungen am betroffenen Bereich.
- Schmerzlinderung: Dank der Kompression und stützenden Hilfestellung kann der Verband Schmerzen an den Extremitäten minimieren.
- Heilungsförderung: Durch die Ruhigstellung des Körperglieds trägt die ausgehärtete Binde zur Regeneration bei. Zusätzlich kann bei bestimmten Verletzungen die Zellerneuerung unterstützt werden.
- Hautschutz: Mit dem hautfreundlichen Schutzverband auf der Haut ist die empfindliche Körperregion vor äußeren Einflüssen, wie Bakterien, Reibung und Stößen abgeschirmt.
- Absorbierend: Überschüssige Flüssigkeiten werden durch das Verbandsmaterial aufgenommen, um nach der Verhärtung für eine trockene Wundbehandlung zu sorgen.
Indikationen für die Verbandsmethoden
Liegt eine leichte bis mittelschwere Verstauchung vor, eine Schwellung oder sollen diese vorgebeugt werden – der Zinkleimverband kommt für all diese Erkrankungsbilder auf Anordnung des Arztes zum Einsatz. Im Folgenden sind verschiedene Anwendungsfälle zusammengefasst:
- Stabilisierung von Gelenken bei beispielsweise Distorsionen oder Epikondyliten
- Sportverletzungen der Bänder, Sehnen oder des Gewebes
- Kompressionstherapie bei beispielsweise Unterschenkelödemen
- Sehnenscheidenentzündungen
- Atopische Dermatitis
Ungeeignet ist der Zinkleimverband und ihre Wirkung hingegen für die Erstversorgung einer Knieverletzung oder bei Rissen beziehungsweise Brüchen.
Arten von Zinkleimverbänden und deren Wirkung
Je nach Zweck und Anwendungsgebiet kann im Hinblick auf die Flexibilität zwischen zwei Arten von Kompressionsbandagen unterschieden werden: starre Zinkleimverbände und elastische Zinkleimverbände.
Unterscheidungsmerkmale
Starre Zinkleimbinden
Elastische Zinkverbände
Einsatzgebiet
Starre Zinkleimbinden
Verletzungen am Handgelenk, an den Fingern, am Knöchel oder Fuß
Elastische Zinkverbände
Wunden am Knie, Ellenbogen
Zweck der Anwendung
Starre Zinkleimbinden
Ruhigstellung, Einschränkung von Bewegungen
Elastische Zinkverbände
Stützen, aber lassen Bewegungen zu
Tragezeit
Starre Zinkleimbinden
kurz
Elastische Zinkverbände
längerfristig
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Einen Zinkleimverband richtig anlegen
Bevor das Verbandsmaterial umgewickelt wird, sollte sichergestellt werden, dass die zu behandelnde Stelle ordentlich desinfiziert ist und alle Verschmutzungen entfernt wurden. Der Zinkleimverband darf grundsätzlich nur mit medizinischen Handschuhen angebracht werden, da die nasse Mullbinde Flecken hinterlässt und die Substanzen der Paste aber auch allergische Reaktionen hervorrufen können.
In manchen Fällen bietet es sich an, vor der Anwendung einen zusätzlichen Unterzugverband anzulegen. Dieser kann eine empfindliche Haut schonen, allergischen Reaktionen entgegenwirken oder das Entfernen von Zinkleimbinden an behaarter Haut angenehmer gestalten. Die Zwischenschicht ist oft ein Schlauchverband oder eine Mullbinde. Der Vorteil, die Behandlung ohne Zwischenschicht durchzuführen, ist die verstärkte Kühlung und dass der Verband weniger zum Verrutschen neigt.
Ist diese Entscheidung getroffen, kann der Verband in mehreren Lagen vorsichtig um die Behandlungsstelle gewickelt werden. Um dies möglichst angenehm für den Patienten zu gestalten, hilft eine kurze Erwärmung des Materials. Der Verband sollte nur so straff sitzen, dass die Durchblutung unbeeinträchtigt ist und die Haut weiterhin atmen kann. An empfindlichen Stellen, wie beispielsweise dem Knöchel, kann eine Auspolsterung zusätzlich Druck von der Stelle nehmen. Um die Binde zusätzlich zu fixieren, kann außerdem eine kohäsive Fixierbinde angebracht oder ein Trikotschlauch als Überzug verwendet werden.
Der Zinkleimverband sollte für die optimale Wirkung während der Tragezeit regelmäßig geprüft und gegebenenfalls gewechselt werden. Ist die Ruhigstellung abgeschlossen, kann der Verband ersatzlos entfernt werden.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Die Tragedauer variiert abhängig von der Verletzungsschwere, der Indikation und dem Zustand des Patienten. Häufig handelt es sich bei dieser Behandlung um einen Zeitraum von mehreren Tagen bis zu einer Woche. Sie sollten sich jedoch die Meinung Ihres Arztes einholen, damit Ihr Heilungsprozess unbehindert ablaufen kann.
Nach spätestens fünf Tagen, aber idealerweise alle 2 bis 3 Tage, sollte der Verband auf ärztliche Verordnung hin ausgetauscht werden. Denn sobald die Schwellungen abheilen, kann es sein, dass der Verband mit der Zeit lockerer sitzt.
Das Anbringen eines Zinkleimverbandes ist ein aufwendiger Prozess, der ausschließlich durch medizinisches Fachpersonal durchgeführt werden sollte. Somit wird die Kompressionswirkung gewährleistet und Verletzungen durch eine Fehlanbringung vermieden.
Die Haltbarkeit gestaltet sich je nach Konsistenz anders. Orientieren Sie sich an dem Haltbarkeitsdatum, das sich von der Verpackungsbeilage ablesen lässt.
Der behandelnde Arzt achtet beim Anlegen darauf, dass der Verband eng am Körper und ohne Falten angebracht wird, damit der stabilisierende Halt für den Verletzten gewährleistet ist. Falls es während der Tragezeit zu Taubheitsgefühlen, Durchblutungsstörungen oder einem anhaltenden Kribbeln kommt, muss der Verband umgehend ausgetauscht werden.
Sie sollten Ihre Zinkleimbinde generell vor Nässe schützen, da dieser sonst ausgetauscht werden muss. Während des Duschens können Sie eine Tüte über den Verband legen und die Stelle drumherum stattdessen mit einem Waschlappen reinigen.